Nr 02-2009 vom 30. Januar 2009
Notizblock, Guy Greivelding
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Die Arbeitsgruppe Bus CFL diskutierte am 13. Januar die praktische Umsetzung des Microbus-Systems. Die Personalvertretung machte ein weiteres Mal klar, dass sie nicht einverstanden sein kann mit einer informatisierten Kontrolle der Arbeitszeit der Busfahrer. Insgesamt beanstandete sie die Art und Weise des vom Chef des CFL-Busdienstes geführten sozialen Dialogs und schloss einen Sozialkonflikt nicht aus. In der Konsequenz beantragte der Landesverband eine Unterredung mit dem für den Busdienst zuständigen Direktor, die am 26. Januar stattfand und über die wir in der nächsten Nummer berichten.
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Die Verbandsleitung tagte am 15. Januar. Sie beschloss u.a. die Mitglieder des Landesverbandes zur Manifestation gegen die bewaffneten Militäreinsätze im Gaza-Streifen einzuladen, die am 17. Januar auf der Place Clairefontaine in der Hauptstadt stattfand.
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Am 19. Januar kam die Paritätische Kommission bei den CFL ein weiteres Mal zusammen, um die Anpassung des Statuts der CFL-Beschäftigten an das Statut der öffentlichen Beamten vorzunehmen. Es gab Einstimmigkeit über die ausgearbeitete Vorlage für ein grossherzogliches Reglement für diese Umsetzung. Auch fand an diesem 19. Januar das Neujahrsgespräch mit der Direktion von CFL cargo statt. Der Tag endete mit dem Neujahrsempfang der neu geschaffenen Salariatskammer in Walferdingen und einer Informationsversammlung für die Lehrbeauftragten im Casino Syndical.
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Das Neujahrsgespräch mit Transportminister Lucien Lux fand am 21. Januar statt.
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Die Verbandsleitung bereitete am 22. Januar die Sitzung des Nationalvorstandes vom 2. Februar vor.
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Am 23. Januar behandelte der Lenkungsausschuss „Sûreté“ bei den CFL folgende Themen: Planning régissant la prise en service de la vidéosurveillance aux CFL. Présentation des actions de sûreté des CFL au Comité Interministériel de la Toxicomanie. Demande en autorisation des installations de vidéosurveillance dans le nouvel matériel roulant route des CFL. Site Internet «Solidarité».
Guy Greivelding
Editorial, Nico Wennmacher: 150 Joër Eisebunn an 100 Joër Landesverband
Im Oktober dieses Jahres werden es 150 Jahre her sein dass die ersten Eisenbahnzüge in Luxemburg fuhren. Der FNCTTFEL Landesverband wurde rund 50 Jahre später, am 10. Januar 1909 gegründet.
Beide Geburtstage müssen gefeiert werden. Beim Landesverband haben im Rahmen des 100 jährigen Bestehens bereits Regionalfeiern auf Ebene der Vereinigungen stattgefunden. Die Abschlussfeier ist für Samstag den 9. Mai im renovierten Festsaal des Casino Syndical vorgesehen.
Diese Geburtstage bieten uns die Gelegenheit zurück zu blicken und auch nach vorn zu schauen. Dabei werden wir u.a. die Eisenbahn- und Transportpolitik einer kritischen Analyse unterziehen und uns die Mittel geben um die Weichen für die Zukunft richtig zu stellen.
Praktisch seit seiner Gründung hat der Landesverband, mit unterschiedlichem Erfolg, versucht die Transport-und Eisenbahnpolitik mit zu beeinflussen. Dies war absolut notwendig, da die Politiker und die Leiter der Transportunternehmen in erster Linie finanzielle und wirtschaftliche Interessen vor Augen hatten.
Für den Landesverband stand von Anfang an fest, dass man ein solch wichtiges Instrument wie die Eisenbahn nicht der Privatwirtschaft überlassen kann. Deshalb war seit Ende des ersten Weltkriegs die Verstaatlichung der Eisenbahnen eine konstante Forderung des Landesverbandes. Wegen der politischen Verhältnisse bei uns und in den Nachbarländern konnte diese Forderung in den Zwischenkriegsjahren nicht verwirklicht werden. Immerhin erreichte der Landesverband die « Verstaatlichung » des Personals. 1921 erhielten sämtliche Eisenbahner, welche bei den verschiedenen Privatbahnen beschäftigt waren, ein einheitliches öffentliches Statut. Für wahr ein Meilenstein in unserer Sozialgeschichte.
Die Zwangsfusionierung der verschiedenen Eisenbahnen, während des zweiten Weltkriege wurde nach Kriegsende beibehalten. Eine Eisenbahnkonvention zwischen den Ländern Luxemburg, Belgien und Frankreich führte zur CFL-Gesellschaft. Diese Gesellschaft mit der majoritären luxemburgischen und der minoritären belgischen und französischen Kapitalbeteiligung sollte nach industriellen kommerziellen Prinzipien funktionieren.
Diese Prinzipien und die Abwesenheit einer seriösen Transportpolitik, in den Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkriegs, führten zum Gesundschrumpfen der Eisenbahn. Dieser wurden die notwendigen Mittel entzogen sich normal weiter zu entwickeln. Massiver Personalabbau, Streckenstilllegungen, die Schließung von Bahnhöfen und Betriebswerken bescherten der Eisenbahn und dem öffentlichen Transport einen enormen Substanzverlust. Ohne den Einsatz des Landesverbandes wäre das Streckennetz der Eisenbahnen noch weiter amputiert worden, wie die Beispiele Nordstrecke und Südstrecke (Esch / Petingen) dies belegen.
Die Aktionen des Landesverbandes haben sonder Zweifel eine Änderung in der Transportpolitik bewirkt. In diesem Sinne möchten wir das ambitiöse Ausbauprogramm des klassischen Schienennetzes, welches der jetzige Transportminister erstellt hat, hervorheben. Angesichts der enormen Mobilitätsprobleme, mit welchen sich unser Land konfrontiert sieht, wird erst der Schaden ermessbar, welcher dem Wirtschaftsstandort Luxemburg durch Steckenstilllegungen und den Verzicht beizeiten in neue Strecken zu investieren, entstanden ist. Deshalb muß der geplante Ausbau des Schienennetzes , unter der Berücksichtigung einer klaren Prioritätensetzung, mit allen Mitteln beschleunigt werden.
In Erwartung des Ausbaus der Schieneninfrastrukturen muß auf dem jetzt zur Verfügung stehenden Netz die Angebotsqualtität kontinuierlich verbessert werden. In dieser Hinsicht genügt es nicht Qualitätsmanager einzustellen. Die Betreuung der Kunden erfolgt vor Ort in den Bahnhöfen, Zügen und Bussen. Lehrstehende Bahnhöfe, gestresste Zugbegleiter und Busfahrer, sowie ausfallende Züge, wegen Personalmangel, sind einem attraktiven öffentlichen Transport abträglich. Deshalb muß die Einstellungs-und Ausbildungspolitik im produktiven Bereich bei den CFL allererste Priorität geniessen.
Weiterhin müssen die neuen Dienstleistungsverträge zwischen Staat und CFL genutzt werden, um konkrete Qualitätsstandarts festzulegen. Hierzu zählen die Mindestbesetzung von Bahnhöfen und Zügen. Auch die Verpflichtung, Aktionspläne gegen Agressionen auszuarbeiten und umzusetzen, muß Eingang in die Verträge zwischen den Transportunternehmern und dem Staat finden.
Abschliessend möchten wir festhalten, dass ohne die Einflussnahme des Landesverbandes es heute um den öffentlichen Transport weitaus schlechter gestellt wäre als dies jetzt der Fall ist. Rezente Entwicklungen bei uns und das Festhalten der europäischen Institutionen an der Liberalisierungspolitik machen deutlich, dass wir uns auch in Zukunft verstärkt einmischen müssen.
Alle Verbandsgremien und Vertrauensleute sind deshalb aufgerufen, mitzuhelfen, das Organisationsverhältnis und die Mobilisierungsfähigkeit in allen Bereichen weiter zu verbessern.
Nico Wennmacher
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