Kürzungen während der Stage-Zeit
Kürzungen während der Stage-Zeit

Pressemitteilung:
Kürzungen während der Stage-Zeit
Die große Gehälterreform im öffentlichen Dienst hat tiefe Spuren hinterlassen. Das war von den politisch verantwortlichen Akteuren ausdrücklich so gewünscht. Wir erinnern uns: Im Jahre 2011 hat das Ministerduo Biltgen-Modert ein mit der Staatbeamtengewerkschaft CGFP ausgehandeltes Gesamtpaket auf den Tisch gelegt.
Das erklärte Ziel der Reform, so der damalige Minister der Öffentlichen Funktion François Biltgen, den öffentlichen Dienst so unattraktiv wie möglich zu gestalten, damit der Privatsektor trotz seiner nicht zu leugnenden Nachteile gerade im sozialen Bereich wieder an Attraktivität gewinnt. Dass damit eine soziale Abwärtsspirale in Gang gebracht werden sollte, ist einer der Kollateralschäden der Reform. So sollten nach dem Willen der Minister die Stage-Entschädigung auf 80 % im ersten und zweiten Jahr und auf 90 % im dritten Jahr reduziert werden.
Dabei sollte (gnädigst) darauf geachtet werden, dass keine Entschädigung niedriger sein sollte als der gesetzlich festgelegte Mindestlohn.
Für den FNCTTFEL-Landesverband war damals wie heute klar, dass dies eine reine Sparmaßnahme auf Kosten künftiger Generationen darstellt!
Eine Sparmaßnahme die wir damals ablehnten und das auch heute noch tun!
Mit großem Interesse haben wir die Aussagen des CGFP-Generalsekretärs im Rahmen eines Interviews in Bezug auf die angesprochenen Kürzungen der Stage-Gehälter vernommen. Der CGFP-Generalsekretär hat bei dieser Gelegenheit klipp und klar gesagt, dass eben dieses so nicht abgemacht war und die Staatsbeamtengewerkschaft sich schwerlich mit der aktuellen Regelung abfinden kann.
Die Reaktion des Ministers der öffentlichen Funktion Dan Kersch ließ nicht lange auf sich warten. Er zeigte sich erstaunt über die gemachten Aussagen des CGFP-Generalsekretärs.
Er selbst habe vorgeschlagen die Praktikumslöhne zu erhöhen, was dann auch geschehen sei, so Kersch im Interview. Dazu muss man sagen, dass der Minister sich auf die Tatsache berief, dass in der öffentlichen Funktion festgestellt wurde, dass - in bestimmten Fällen - die Stage-Entschädigungen unter den vorgegebenen 80% lagen und diese im Rahmen der Gehälterverhandlungsrunde 2016 in Ordnung gebracht wurde.
Das allerdings ist etwas anderes als die Gesamtkritik der CGFP an den Stage-Gehältern. Eine Kritik mit der wir absolut einverstanden sind und diese auch entsprechend unterstützen. Die aktuelle Regelung benachteiligt in verantwortungsloser Art und Weise die jungen und jüngeren Menschen, die es sich unter Umständen überhaupt nicht mehr „leisten können“ unter den gegebenen Lohnbedingungen eine Ausbildung bei Staat, Polizei oder Eisenbahn - um nur diese zu nennen - in Angriff zu nehmen.
Und den öffentlichen Betrieben fehlt es verstärkt an Nachwuchs. Das bringt natürlich unter anderem die Personalplanung in den genannten Betrieben gewaltig durcheinander. Es wäre unseres Erachtens nach also höchste Zeit die geltende Regelung in Sachen Stage-Entschädigungen auf den Prüfstand zu nehmen. Im Interesse aller Beteiligten!
Mitgeteilt am 1. Juni 2017 vom FNCTTFEL-Landesverband
< Zurück