TICE: „6 Tage-Arbeitswochen“ sind unakzeptabel!
TICE: „6 Tage-Arbeitswochen“ sind unakzeptabel!
Entgegen allen gemachten Versprechen und Zusagen sieht sich die Fahrdienstleitung derzeit gezwungen bei der Schichtplanung, vermehrt Wochendienste mit 6 Arbeitstagen zu vergeben. Bei den Stagiaren und den Kollegen in der Reserve geschieht dies auch in sich aufeinander folgenden Wochen, was unweigerlich die Missachtung der EU-Direktive 561/2006 zur Folge hat.
Dieser Zwang zu Überstunden ist das logische Ergebnis des Fahrermangels der sich aus der bisherigen Nichtumsetzung der Audit Berechnung zum Personalbedarf ergibt.
Die Ursachen sind bekannt
Die Fakten sind eindeutig. In unserem Land besteht die 40 Stunden Woche als Regelarbeitszeit. Laut dem Funktionärsstatut sind Überstunden nur in Ausnahmefällen zugelassen. Ihre systematische Einplanung, über Wochen oder gar Monate hinaus, ist rechtlich nicht vorgesehen. Sowohl juristisch wie moralisch ist es völlig inakzeptabel, dass ein öffentlich- rechtlicher Betrieb, der in Punkto Respekt der gesetzlichen Bestimmungen eine vorbildliche Rolle spielen müsste, eine derartige Praxis duldet.
Dank der Audit-Studie, verfügen wir nun über eine akzeptierte Berechnungsmethode für den Personalbedarf. Man braucht immer nur die aktuellen Daten (Invalide, Surveillants, etc.) einzufügen und man erhält eine klare und logisch nachvollziehbare Bezifferung der benötigten Busfahrer. Unsere Berechnung mit dieser Methode hat eine deutliche Differenz zum bestehenden Fahrereffektiv ergeben. Die Differenz besteht in der Zahl von 8 Fahrern, die dem Fahrdienst derzeit objektiv im Effektiv fehlen (der Personalbedarf zum Abbau der noch ausstehenden 9500 Urlaubstage aus vorherigen Jahren und der Stellenwert der 12 Fahrer in Zeitverträgen, haben wir an dieser Stelle bewusst ausgeklammert). Die Fakten sind klar und deutlich. Es existiert keinerlei Mysterium mehr was die Gründe für den permanenten Bedarf an Überstunden beim TICE angeht.
Die Fahrdienstleitung erklärt dazu, dass das Fahrereffektiv, als politische Entscheidung nicht in ihrer Kompetenz läge. Was die höhere Ebene betrifft, heißt es dann: „Auch das Präsidium ist momentan nicht in der Lage, mit der P.V. zusammenzukommen um über eine Diskussion das Problem einer Lösung zuzuführen“, wie es lapidar in einem Aushang des Ausschusspräsidenten vom 6.12. formuliert wurde. Konkret bedeutet das wohl, dass es vielleicht noch zwei Monate dauern kann bis das TICE-Büro vielleicht das Bedürfnis verspürt dieses Thema mit dem Ausschuss zu diskutieren. Und dann kann es vielleicht nochmals einige Monate in Anspruch nehmen bis die etwaigen Entscheidungen umgesetzt werden! - Das kann doch wohl nicht Euer ernst sein Kollegen!
Den notwendigen Druck erzeugen
Der vorherige Ausschuss, unter Führung der FNCTTFEL, hatte im Februar 2011 beim damaligen Präsidenten durchgesetzt, dass der TICE bei akutem Bedarf, umgehend Fahrer in Zeitverträgen, sozusagen „provisorisch“ einstellen kann. Diese könnten dann zu einem späteren Zeitpunkt problemlos als Funktionäre regulär übernommen werden. Das Innenministerium hatte diese Vorgehensweise akzeptiert um die Formalitäten der Einstellung zu verkürzen, und so konnten damals im Schnellverfahren 12 Fahrer in Zeitverträgen eingestellt werden. Wenn der politische Wille bestünde Fahrer einzustellen, dann könnte man problemlos für den Jahresanfang, zwei, drei oder gar fünf Fahrer ihren Dienst in einem „contrat à durée déterminé“ antreten um den aktuellen Mangel zu beheben. Auf der Warteliste stehen genügend freiwillige Kandidaten die bereit wären schnellstmöglich anzutreten.
Alleine die Bereitschaft der Personalvertretung den entsprechenden Druck auszuüben wird letztendlich darüber entscheiden, wann und wie viele weitere Fahrer der TICE einzustellen gedenkt. Bürgermeister sind Realpolitiker die immer die für sie kostengünstigste Lösung bevorzugen. Ohne den entsprechenden Druck der P.V. wird sich darum nichts im Interesse der Belegschaft bewegen. Damals, vor fast 2 Jahren, hatte der Landesverband nicht gezögert den Entscheidungsträgern die „rote Karte“ zu zeigen und unsere Verbandsleitung hatte in Telefonaten und Aussprachen dem Präsidium mitgeteilt, was unvermeidbar auf sie zukäme wenn kein akzeptabler Kompromiss gefunden würde. Das Resultat erfolgte damals prompt. Neben den zwölf CDD’s, wurden dann nochmals zehn Fahrer über das normale Examen und dann noch einmal 2 weitere als Ersatz für Abgänge vor Jahresende eingestellt. Insgesamt wurden 24 Neue Fahrer im Jahr 2011 rekrutiert. Davon kann man heute nur noch träumen. Die damaligen Resultate waren das Ergebnis eines Kräfteverhältnisses, das durch die resoluten Initiativen des Landesverbandes entstanden war. Auch das „Audit“ war eine Konsequenz davon. Heute versucht das TICE Patronat sich vor den Konklusionen zu drücken und das Errungene langsam aber stetig auszuhöhlen. Die Personalvertreter des Landesverbandes im Ausschuss werden auf jeden Fall alles daran setzen um zu verhindern, dass die damals von ihnen durchgesetzten Vereinbarungen und Vorgehensweisen, mit denen spürbare Verbesserungen erreicht wurden, jetzt sang und klanglos den „Bach runter gehen“.
Alain Sertic
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