Die Qualität der TICE Schülertouren erhalten!
Die Qualität der TICE Schülertouren erhalten!

Seit der Rentrée unterliegen die beim TICE als „erleichterter Dienst“ geltenden Schülertouren permanenten Veränderungen. Ein Grund dafür ist unter anderem, die Einführung von gesonderten Anhängerfahrten. Im Fahrwasser dieser Anpassung vollzieht sich aber auch eine Verlagerung von Fahrten, die von den Kollegen zu Recht als eine schleichende Verschlechterung empfunden werden. Diese stellen heute die berechtigte Frage, wohin dieser Trend wohl hinführen wird, wenn durch die steigenden Leistungsanforderungen an den Betrieb die erleichterten Dienste unweigerlich drohen unter die Räder zu kommen.
Immer mehr Fahrten
Der Beruf des Busfahrers ist auf Dauer eine psychisch wie körperlich aufreibende Arbeit. In den letzten 15 Jahren haben sich die Arbeitsbedingungen kontinuierlich verschärft wie in keinem anderen Sektor des Öffentlichen Dienstes. Alleine schon die Zunahme des Straßenverkehrs, aber auch der Anstieg der innerstädtischen Fahrten und die Abnahme kleiner Unterbrechungen und Auffangzeiten, bedingt durch den ¼ Stundentakt, haben zu spürbar mehr Belastungen geführt. In Punkto Anzahl und Intensität der Fahrten sind wir im Liniendienst am Maximum des gesetzlich erlaubten angelangt. Für ältere Kollegen bleibt, abgesehen von der zahlenmäßig begrenzten Möglichkeit um Kontroller zu werden oder einer Lenkzeitbegrenzung aufgrund gesundheitlicher Probleme, letztendlich nur die Perspektive des „erleichterten Dienstes“ der Schülerfahrten.
Und diese geraten nun langsam aber unübersehbar ins Fadenkreuz. Allgemein fordern wir darum, dass ein Zuwachs an Linienfahrten durch zusätzliche Positionen, d.h. mehr Schichten und also auch mehr „Linien“ Fahrer aufgefangen werden muss. Wenn dies nicht entsprechend geschieht, dann wird der Zuwachs an Fahrten schrittweise aber unvermeidbar bei der Schülertour Kategorie landen und somit unweigerlich auf Kosten der dienstälteren Fahrer gehen. Mittelfristig würde das ein Ende des erleichterten Dienstes beim TICE bedeuten. Das ist keine Schwarzmalerei sondern eine logische Konsequenz!
Wir warnen die Positionsfahrer ebenfalls vor dem Irrglauben, sie würden letztendlich von der Verlagerung von Schichten profitieren. Erstens wird damit ihre eigene Aussicht auf erleichterte Dienste im Alter abgebaut und zweitens werden damit keine substantiellen Verbesserungen geschaffen sondern nur die Schaffung weiterer notwendiger Positionen hinausgezögert.
Kompensationen sind notwendig
Natürlich ist uns bewusst dass ein öffentlicher Busbetrieb flexibel auf die Bedürfnisse der Bürger reagieren muss. Kommen also weitere Schülerfahrten im Wirkungsbereich des TICE hinzu, müssen wir sie natürlich fahren und sogar darauf bestehen dass ihre Ausführung prioritär uns zusteht und keinem privaten Betreiber! Die organisatorische Durchführung erfordert natürlich immer einen Dialog der Personalvertretung mit der Betriebsleitung über die Bedingungen der Umsetzung. Natürlich wäre es im Fall von solchen Zuwächsen nur logisch, als Kompensation dafür entsprechende Linienfahrten erneut auf die Linien Positionen zurück zu führen. Diese Linienfahrten waren ja seiner Zeit „aus Mangel“ an genügend Schülerfahrten der Schülertour Kategorie zugeordnet worden. Um das Problem in den Griff zu bekommen fordern wir darum erstens eine formelle Bestandsaufnahme des jetzigen Arbeitspensums der Schülertouren (Lenkzeit u. Dienstdauer), um mit der Direktion dann eine Einigung über deren Festschreibung zu erreichen. Die Kompensation, d.h. der Austausch von Fahrten, ist der einzige Weg um die Qualität dieser Dienstkategorien auch in einem Kontext öfters wechselnder Fahrten, verteidigen zu können.
Alain Sertic
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