Kommentar, Georges Melchers 11/2019
Kommentar, Georges Melchers 11/2019

Kinderarbeit
Weltweit arbeiten 152 Millionen Kinder zwischen 5 und 17 Jahren. Arbeit ohne Bezahlung, unter oftmals sehr schwierigen und gefährlichen Bedingungen.
Wirtschaftliches Ungleichgewicht, fehlende Bildung und Armut lassen die Kinderarbeit aus unserer Welt nicht verschwinden.
Fast alle Regierungen haben ein Abkommen unterschrieben.
Gegen Kinderarbeit!
Jedoch ist die Zahl von 152 Millionen erschreckend zu lesen und kaum zu glauben.
Wann spricht man eigentlich von Kinderarbeit?
Man muss unterscheiden zwischen kleinen Aufgaben im Haushalt und Ausbeutung von Kindern. Viele Jugendliche möchten sich mit kleinen Jobs, ihr Taschengeld aufbessern.
Zeitung austragen, Babysitten … Für ein kleines Taschengeld macht dieser Job, neben der Schule, sogar Spaß. Hierbei handelt es sich nicht um Kinderarbeit. Es ist ein Nebenjob, auf freiwilliger Basis.
Doch leider gibt es viele Kinder, die sich dies nicht aussuchen können. Die besagten 152 Millionen Kinder arbeiten nicht zum Spaß. Sie haben keine andere Wahl.
Viele Mädchen werden in Haushalten mit eingespannt, erhalten keine Bildung und somit sind die Weichen für die Zukunft schon gestellt.
Keine Ausbildung bedeutet meistens, keine menschenwürdige Arbeit. Diese Kinder haben keine Ausbildung, kein Recht auf Kindheit, kein Recht auf Kind sein. Es bleibt keine Zeit zum Spielen und zum Austoben. Anstelle von Kind sein, steht Verantwortung für die Familie im Vordergrund.
Die bittere
Realität
Die Kinder die am meisten betroffen sind, sind Kinder aus Kriegsgebieten, Kinder die ihre Eltern verloren haben und sich selbst über Wasser halten müssen.
In den meisten Fällen verdienen die Eltern nicht genügend Geld und müssen selbst eine menschenunwürdige Arbeit erledigen. Die Kinder werden zum Geldverdienen mit einbezogen.
Sie müssen bereits in frühen Jahren bis zu 18 Stunden am Tag schwerste Arbeiten verrichten. Sie riskieren jeden Tag ihr Leben in Steinminen, Tabakplantagen, wo sie mit Gift und Pestiziden gegen Ungeziefer in Verbindung kommen.
Doch was wäre die Lösung um solche Verhältnisse zu unterbinden? Ein striktes Verbot von Kinderarbeit hilft eher nicht. Dies zeigt uns die Statistik.
Gehen Kinder aus armen Familien nicht mitarbeiten, verliert diese ein wichtiges Einkommen. Außerdem besteht die Gefahr bei einem generellen Verbot von Kinderarbeit darin, dass die Jungen und Mädchen anfangen, illegal zu arbeiten. Denn nach wie vor brauchen sie das Geld zum Überleben.
Daher ist es wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, die auf das jeweilige Umfeld und die Situation der arbeitenden Jungen und Mädchen zugeschnitten sind.
Zu diesen Maßnahmen zählen unter anderem bessere staatliche Bildungsangebote. Nur mit Bildung kann der Armutskreislauf, der die Kinder zur Arbeit zwingt, durchbrochen werden.
Die Eltern müssen für ihre Arbeit faire Löhne erhalten die es ihnen ermöglicht, ihre Familien zu ernähren. Selbstverständlich gehören hierzu auch faire Preise für die erzeugten Waren, die den Wert der Arbeit rechtfertigen. Wenn Eltern ein existenzsicherndes Einkommen erwirtschaften, können ihre Kinder zur Schule gehen, anstatt zum Familieneinkommen beitragen zu müssen.
Wenn unsere Kinder sich wieder darüber auslassen, dass sie auf Schule keinen Bock, auf Mithilfe im Haushalt keine Lust haben, sollten wir sie daran erinnern, wie viel Glück sie doch haben, in einer Gesellschaft zu leben, die ihnen ermöglicht ihre Kindheit leben zu können, und das Geldverdienen auf später zu verschieben. Nach einer guten Ausbildung und einer schönen und glücklichen Kindheit.
Georges Melchers
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Kommentar 112019 18.50 Ko