Kommentar, Georges Melchers 12/2019
Kommentar, Georges Melchers 12/2019

Armut macht auch vor Luxemburg nicht Halt
Armut ist allgegenwertig; auch in einem reichen Land wie Luxemburg.
Aber was bedeutet es eigentlich arm zu sein?
Kann man mit wenig Geld am gesellschaftlichen Leben teilhaben?
Wer arm ist stößt tagtäglich an seine Grenzen.
Die Brille die nicht ersetzt werden kann, die Waschmaschine die schon seit Wochen ihren Geist aufgegeben hat und auf eine Reparatur wartet. Die Kinder die gerne mit Freunden ins Kino gehen würden, aber das nötige Kleingeld ist für wichtigere Dinge eingeplant. Mit Freuden auf ein Bier. Das ist ewig her!
Wer kein Geld hat der droht zu vereinsamen. Immer wieder gibt es Schlagzeilen zu Armut.
Ernste Probleme haben vor allem alleinerziehende Frauen, Langzeitarbeitslose, Familien mit vielen Kindern, kranke Mitbürger, und Menschen mit geringer Ausbildung.
Armut, glaubt man, gibt es nur in der Dritten Welt, wo die Menschen kein Geld für Kleidung oder vollwertige Mahlzeiten haben. In der Dritten Welt wo die Menschen so arm sind, dass kein Geld für medizinische Versorgung, Medikamente oder ein Dach über dem Kopf vorhanden ist. Hier spricht man von absoluter Armut. In diesen Ländern fehlt Bildung, fehlt es an Arbeitsplätzen.
Reden wir hier wirklich noch über die Dritte Welt Länder?
Ich glaube nein! Die Armut ist nicht nur in der Dritten Welt zu suchen, sie ist bereits bei uns vor der Hausschwelle angekommen. Armut gibt es auch in Luxembourg. In einem Land wo der Volksmund sagt: „Wir klagen auf einem hohen Niveau“.
Wenn dem so ist wieso ist in der hiesigen Presse zu lesen:
Armutsrisiko: Junge Menschen sind in Luxemburg eher betroffen, ¨
Jugendarmut: Luxemburg auf Platz 2 des Eu-Rankings
Die Armut in Luxemburg steigt, vor allem junge Leute von 18-24
Laut einer Statistik gibt es mehr als 760 Millionen Menschen weltweit die in Armut leben. Laut Statec sind es in Luxemburg 18,7 Prozent der Bevölkerung. Diese Zahl ist seit dem Jahr 2000 kontinuierlich gestiegen.
Die EU hat sich zum Ziel gesetzt bis Ende 2020 die Zahl der von Armut gefährdeten Menschen zu reduzieren.
Unsere Politik ist gefordert. Die Regierung hat schon einige Maßnahmen ergriffen, wie zum Beispiel den Mietzuschuss, die Anpassung der Teuerungszulage, die Einführung von 20 Stunden kostenloser Kinderbetreuung, um nur einige Beispiele zu nennen.
Armut macht krank. Die Ungleichheit zwischen arm und reich wird weltweit immer grösser.
Auch wenn die Armut in Entwicklungsländern besonders dramatische Auswirkungen hat, beeinflusst sie in wohlhabenden Ländern ebenfalls die Gesundheit.
Bedingt durch Geldsorgen kann der Gesundheitszustand sich verschlechtern. Dieser Umstand ist wissenschaftlich bestens belegt. Je ärmer ein Mensch ist, desto höher ist das Risiko, schwer zu erkranken, etwa an Herz-Kreislauferkrankungen, Depressionen und chronischen Leiden. Soziale Benachteiligungen wirken sich also auf den Gesundheitszustand und die Lebenserwartung aus. Die Ausgangssituation in den einzelnen EU-Ländern ist sehr unterschiedlich. Insgesamt sind rund 17 Prozent aller EU-Bürger armutsgefährdet, sie haben weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens. Eine traurige Bilanz.
In Luxemburg ist das Wirtschaftswachstum um mehr als 3 Prozent gestiegen und wird nach Aussagen der Ökonomen auch nächstes Jahr stabil bleiben. Die Einkommen sind in den vergangenen Jahren gestiegen und die Arbeitslosigkeit ist gesunken und liegt bei etwa 5,5 Prozent.
Weltweit wünschen die Gewerkschaften mehr Solidarität zwischen allen Bürgern. Die Armut muss viel effetkiver bekämpft werden. Möge uns 2020 näher an eine gerechtere Welt bringen.
Georges Melchers
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